Manchmal zwischen den Zeilen
kaum laut genug, um es zu hören
manchmal nur so dahin geflüstert
und sogar dort, wo es eigentlich schweigt
mitten im Rauschen des Tages
zwischen Tramklingeln, Hupen und Gruss
fällt es auf mich:
Ein Wort, das mich trifft,
ich weiss doch kaum wie.
Kennen Sie das?
Von Zeit zu Zeit und gerne von einem
von dem ich glaube, ich weiss schon
was er gleich sagen wird
oder von einer, die ich gut kenne
oder von jemand ganz Fremden
heisst es plötzlich zwei Zeilen
die bleiben irgendwo stehen
zwischen Ohren und Herz und
setzen sich fest.
Wort zwischen den Worten
wie gesagt nur für mich.
Ist es vielleicht sogar das Wort zwischen den Worten?
Ich bin mir nicht sicher.
Von Anfang an gibt es das Raunen.
Als Widerspruch, Gesetz oder Weisung
Ruf, Psalm oder profetische Rede,
Frohe Botschaft oder Thora.
Zwei Zeilen, eine Geschichte, ein Bild,
ein Beispiel, ein Gleichnis, ein Lehrsatz
In ganz und gar einfacher Grammatik
Wort Gottes mitten zwischen den Worten:
Gott redet mit uns, ihren Menschen,
ob wir nun hören, oder auch nicht.
Meist höre ich nicht,
doch das stört die Gottesmacht,
Wie es so scheint, beinahe gar nicht.
Damals wie heute –
Gott sucht das Gespräch,
Von Anfang an war das
Und bleibt das die Melodie
zwischen allem, was tönt.
Im Namen dieser geselligen Gottheit
Sind wir versammelt. Amen
Vesper über das Wunder, dass Gottes Wort so vielstimmig ist