Soll ich mir die Welt aufräumen?

Soll ich mir heute vielleicht besser die Möglichkeit geben und die Wirklichkeit ein bisschen zurecht rücken? Ich könnte ja so tun, als hätte einer einfach vergessen, die Welt ordentlich aufzuräumen. Ich könnte mir eindringlich einflüstern, es muss wohl zwischen Irrtum und Frauenverachtung ein paar Gründe gegeben haben, die diese Wahl gestern so und nicht anders möglich machten. Sicher war die andere auch keine gute Wahl, und überhaupt die Affären und die Entscheidung für das kleinere Übel, und nun eben, war vielleicht vermutlich für die meisten der hier  weniger schlimm?

In Rationalisierungen bin ich echt gut……

Dann würde ich vielleicht auch damit beginnen, die Luft abzustauben von den schlechten Tönen und dem Geschrei. Aus den Schlagzeilen würde ich Flugzeuge basteln und aus dem siebten Stock schweben lassen. Der Nonsens würde in Tüten verpackt. Alles käme vor die Tür, damit es mir jemand abholte.

Dem Mechaniker könnte ich zeigen, wo das Uhrwerk der Welt wieder in Takt zu bringen ist, der Nachbarin, wie sich die Suppe kocht aus allen Resten und ich selbst, ich selbst hätte endlich einmal frei. Frei von dieser bangen Sorge, die mich ergreift, seit Wochen, Monaten und länger, der Sorge um diese Welt. Gern ginge ich dann hinaus. Und setzte mich auf die Parkbank, die Herman van Veen extra dorthin gestellt hat, damit auch Gott darauf Platz nehmen kann. Ob die Ewige käme zum Gespräch?

So gern würde ich neben ihr sitzen und schweigen, bis die Müdigkeit, die Sorge und die leise Angst langsam abnehmen. Schöner Mist, würde Gott vielleicht sagen. Mmm, schöner Mist.

Und dann wäre ich bereit für den Tag danach.

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