Im Wortlaut

„In jenem immer dichteren Sprachwald, wo heutige Exemplare der Gattung Mensch nach Witterung laufen und reflexartig jede sprachliche Erscheinung nach versteckten Fallen überprüfen, haben es religiöse Sprachformen schwer. Denn in der Gegenwart herrscht ein bestimmtes Verständnis sprachlicher Äußerungen fast allgegenwärtig in der Öffentlichkeit vor. Der Wissenschaftstheoretiker Bruno Latour hat es einmal die „Doppelklick-Kommunikation“ genannt.
Was heißt das? Ein Wort sei gewissermaßen der Zugangscode zu einer Tatsache. Hier ist das Wort „Tisch“, Doppelklick: aha, ein realer Tisch ist gemeint. Hier steht das Wort „Universum“, Doppelklick: Der Blick gleitet zum Himmel. Aha, da ist ein unermeßlicher Raum, weit und unbekannt. Hier steht das Wort “Gott“, Doppelklick: … nichts.“
Christian Lehnert, Poet und Theologe, in seinem Vortrag in der Wasserkirche Zürich „Geht uns die Sprache für den Glauben aus“.
Hier ist der ganze Text:
Christian Lehnert – Wasserkirche Zuerich – 23-1-14.doc

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